Das Vaihinger Schwimmbad ist als „Ausbildungsfreundliches Bad" ausgezeichnet worden.

Jeden Montagabend findet im Vaihinger Enztalbad das Jugendtraining der DLRG Ortsgruppe Vaihingen mit durchschnittlich 100 Kindern und Jugendlichen statt. Doch an diesem Montag herrschte in dem Schwimmbad ein noch größerer Andrang als gewohnt. Kurz vor Ende des Kindertrainings füllte sich das Foyer mit zahlreichen Gästen, darunter Alexander Kern, Kämmerer der Stadt Vaihingen, und seine Kollegin Hakiye Knittel sowie Badleiter Luan Gashi. Anlass war eine besondere Ehrung: Das Enztalbad wurde als „Ausbildungsfreundliches Bad" in den Kategorien „Anfängerschwimmen" und „Rettungsschwimmen" ausgezeichnet.

Zusätzliche Schwimmkurse möglich

Die DLRG-Ortsgruppe Vaihingen hatte diese Auszeichnung beim Landesverband Württemberg und der Stiftung Wasserrettung beantragt. Sie würdigt Bäder, die trotz knapper Wasserflächen und Schwimmzeiten den Wasserrettern die Ausbildung im Anfänger- und Rettungsschwimmen ermöglichen. Das Enztalbad ist für die DLRG-Ortsgruppe ein solch verlässlicher Partner. Dank dieser vorbildlichen Kooperation können während des öffentlichen Badebetriebs zusätzliche Kinderschwimmkurse und Intensiv-Rettungsschwimmkurse stattfinden. „Ein solches Entgegenkommen ist keine Selbstverständlichkeit.", betonte der 1. Vorsitzende Thomas Schmid.

Zahlreiche Kinder seit 2022 ausgebildet

In Zahlen bedeutet dies, dass seit 2022 160 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren ein Schwimmkursangebot erhalten haben, wovon 80 Prozent erfolgreich mit dem Erhalt des Seepferdchens abgeschlossen haben. Ergänzend dazu konnten dank der zusätzlichen Bereitstellung von Wasserflächen in den zurückliegenden vier Jahren 120 Rettungsschwimmer - darunter Aufsichtskräfte des Enztalbades, Lehrer, ehrenamtliche Betreuer verschiedener Vereine sowie Mitglieder von Feuerwehr und Polizei aus- und weitergebildet werden, berichtet die DLRG.

"Rettungsschwimmer retten Leben. Umso wichtiger ist es, dass Ausbildungseinheiten und Stadt gemeinsam verlässlich arbeiten können und dafür eine ganzjährige Infrastruktur vorhanden ist" , sagte Schmid. Ohne ausreichende Wasserflächen sei nicht nur das Vereinsleben bedroht, auch Schulen und andere Vereine könnten keine Schwimmausbildung mehr anbieten. Dies hätte langfristige Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft des Wasserrettungsdienstes. Deshalb setze sich die Ortsgruppe gemeinsam mit dem Förderverein Enztalbad nachdrücklich für den Erhalt einer ganzjährig zugänglichen Wasserfläche ein.

Kinderschutzkonzept vorgestellt

Ergänzend dazu gab es an diesem Abend noch eine weitere, in gleichem Maße wichtige Auszeichnung. Bereits im Oktober erhielten die Vaihinger Wasserretter das „Qualitätsmerkmal Kinderschutz" der Koordinationsstelle Kinderschutz und Frühe Hilfen des Landratsamtes Ludwigsburg. Kim Helbeck, 2. Vorsitzende der Ortsgruppe, erläuterte die Eckpunkte des Konzepts, welches den wirksamen Schutz vor sexualisierter Gewalt und die Sensibilisierung aller Verantwortlichen zum Ziel hat. Als Trainer aktiv werden können nur Personen, die ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und regelmäßig an Schulungen zum Thema Kinderschutz teilnehmen. Koordiniert wird dies von einer Kinderschutzbeauftragten der Vaihinger Ortsgruppe.

Übergabe neuer Erste-Hilfe-Ausstattung

Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte Vorsitzender Thomas Schmid dem Leiter Ausbildung, Jan Mönnig, und der Jugendleiterin, Julia Karl, eine neue Erste-Hilfe-Tasche. Diese wurde der Ortsgruppe von der Björn Steiger Stiftung zur Verfügung gestellt. Zehn Vereinsmitglieder hatten zuvor an einer Schulung zum Umgang mit einem automatisierten externen Defibrillator (AED) teilgenommen.